Die DIY-Anleitung zum Zylinderkopfdichtung wechseln

Die Haltbarkeit der Zylinderkopfdichtung unterliegt einer Vielzahl von variablen Einflussfaktoren. Bei angemessener Wartung und unter normalen Betriebsbedingungen kann dieses Bauteil durchaus Jahrzehnte überdauern, vorausgesetzt, es wird nicht aussergewöhnlichen Belastungen ausgesetzt und bleibt unbeschädigt, insbesondere während dem Aus- oder Einbau des Zylinderkopfs. Hohe thermische Belastungen, zum Beispiel an einem getunten Mofa, können durchaus dazu führen, dass der Dichtungssatz zwischen Zylinderkopf und Zylinder vorzeitig getauscht werden muss. Gleiches gilt, wenn ein Töffli viele Jahre lang gestanden hat und dann wieder in Betrieb genommen wird. Im Zuge einer kompletten Motorrevision solltest du prophylaktisch auch die Zylinderkopfdichtung wechseln, um den Zylinder zuverlässig abzudichten. Dies gilt selbstverständlich nur für Hödis, bei denen bereits vom Werk aus das Einsetzen eines entsprechenden Dichtsatzes vorgesehen ist. Andernfalls kannst du darauf verzichten und die Abdichtung mithilfe spezieller Dichtmassen vornehmen. Dazu aber später noch mehr. Die Haltbarkeit ist nicht zuletzt auch abhängig vom Material der Dichtung. So sind zum Beispiel Dichtungen aus Kupfer oftmals haltbarer als solche aus Dichtungspapier.

Das Wechseln der Zylinderkopfdichtungen beginnt stets damit, dass du zunächst einmal den Zündkerzenstecker abziehst und die Zündkerze herausschraubst. Anschliessend löst du mit einer Ratsche und einem passenden Steckschlüssel die Muttern bzw. Schrauben, die zur Befestigung des Zylinderkopfs auf der Gegenfläche des Zylinders dienen. Sollten diese, zum Beispiel durch Korrosion, besonders fest sitzen, kannst du ein Kriechöl nutzen, um sie zu lösen. Auch kann das anschliessende Abnehmen des Zylinderkopfs Schwierigkeiten bereiten, wenn er sehr fest sitzt. Er muss jedoch herunter, damit du die Dichtungen überhaupt wechseln kannst.

Neue Zylinderkopfdichtungen alleine können ihre Aufgabe nur dann richtig erfüllen, wenn die Dichtflächen zumindest einigermassen plan, also gerade sind. Ist dies nicht der Fall, könntest du dir das reine Austauschen nämlich auch sparen, da du eine komplette Dichtigkeit in diesem Fall durch das Wechseln von Dichtungen nicht erzielen wirst. Denn sind Zylinderkopf und Dichtfläche des Zylinders nicht plan, sitzt die Zylinderkopfdichtung nicht optimal, ist durchlässig und wird schon nach wenigen Betriebsstunden wieder defekt sein. Kleine Unebenheiten auf den Dichtflächen des Zylinderkopfs und des Zylinders lassen sich in der Regel problemlos mit einem speziellen Dichtmittel für die Zylinderkopfdichtung ausgleichen. Bestehen jedoch starke Verformungen, wird auch das mitunter nicht mehr helfen. Dann müssen die Flächen entweder plan geschliffen werden oder du musst nicht nur die Dichtung, sondern auch den kompletten Zylinder oder Zylinderkopf austauschen.

Sind die Flächen des Zylinders und des Kopfs nicht ganz plan, trägst du vor dem Zusammenbau zusätzlich noch eine hitzebeständige Dichtmasse auf. Gehe dabei sparsam vor, damit sie sich beim Zusammenbau nicht aus dem Spalt heraus oder, noch schlimmer, in den Zylinder hinein drückt. Die Schrauben solltest du unbedingt über Kreuz und Stück für Stück anziehen. Die meisten Hersteller geben hierfür ein bestimmtes Drehmoment vor, das du einhalten musst, um eine optimale Abdichtung zu erreichen. Nutze für den Zusammenbau also am besten eine Ratsche mit Drehmomenteinstellung oder einen Drehmomentschlüssel. Generell solltest du beim Austauschen der Zylinderkopfdichtung stets sorgfältig, sauber und konzentriert arbeiten. Dadurch sparst du dir unnötige Arbeit und die Notwendigkeit, schon bald wieder die Zylinderkopfdichtung wechseln zu müssen.