Mofacross
Viel mehr als ein Sport!
Was ist Mofacross?
Wie der Name es schon verrät, handelt es sich um eine Variante des Motocross Sports. Wer nun aber glaubt, es wäre einfach Motocross mit Mofas, unterschätzt die Sache. Töfflimeitli und Töfflibuebe sind bekannt für ihren Einfallsreichtum und dafür, dass der Spass am Töfflifahren stets im Vordergrund steht. Entsprechend geht es alles andere als bierernst zu. Die Gemeinschaft zum Motocross zeigt sich darin, dass es auch hier über Cross Strecken geht. Wie beim gewohnten Racing-Sport ist auch beim Mofacross das Ziel, als erster über die Ziellinie zu fahren. Zusätzlich lässt das Reglement aber eine Menge Spielraum für spassige Extras. So wird bei vielen Veranstaltungen auch die B-Note bewertet und somit die beste Verkleidung oder das kultigste Töffli extra prämiert. Logisch: Wenn ein als Darth Vader verkleideter Töfflibuebe auf einem Puch Maxi über Stock und Stein donnert, ist das durchaus eine Auszeichnung wert.
Wie lange gibt es Mofacross schon?
Die Mofa-Variante von Mofacross wurde ab den 90er Jahren zunächst in Deutschland und Österreich immer beliebter. Es dauerte nicht lange, bis die Begeisterung für diesen Sport auch die Schweiz erreichte. So richtet der Schweizerische Auto- und Motorradfahrer-Verband seit der Jahrtausendwende auch hierzulande eine eigene Mofacross-Rennserie aus. Bis heute nimmt das Interesse an diesem Sport kontinuierlich zu. Dafür sorgen auch spassorientierte Veranstaltungen wie die legendäre Teffli-Rally, die wir später noch genauer vorstellen wollen. Ein Ende des Booms ist nicht abzusehen.
Was steht im Mofacross Reglement?
Das Mofacross Reglement gibt vor, wer an den Rennen teilnehmen darf. Dabei gibt es sowohl Vorschriften zu den fahrenden Personen als auch zu den Mofas. So steht im Mofacross Reglement des SAM, dass Töfflimeitli und Töfflibuebe mindestens 14 Jahren alt sein müssen, um mitfahren zu dürfen. Da es sich um keine gemütliche Fahrt zur nächsten Eisdiele handelt, ist funktionstüchtige Motocross-Kleidung vorgeschrieben. Hartkunststoff-Protektoren sind nicht Pflicht, werden aber empfohlen. Ebenso gehört ein Motocross– oder alternativ dazu ein Integralhelm, ein Rückenschutz sowie Handschuhe dazu. Das Schuhwerk muss mindestens knöchelhoch sein. Wer mit Turnschuhen kommt, darf nicht mitfahren. Besser sind Stiefel. Grundsätzlich müssen Fussknöchel und Waden geschützt sein. Es wird also viel Wert auf die Sicherheit der Fahrer gelegt. Das macht Sinn, denn bei allem Spass am Racing-Sport sollte die Verletzungsgefahr nicht unterschätzt werden. Aber was sagt das Reglement eigentlich zu den Fahrzeugen?
s muss ein Crossmofa nach den offiziellen Statuten mitbringen
Das SAM Mofacross Reglement verlangt nach einem Mofa aus der Schweizer Mofahomologation. Als Antrieb muss ein Verbrennungsmotor mit maximal zwei Gängen verbaut sein. Elektro Töfflis fallen somit weg. In manchen Kategorien ist das Motorengehäuse frei wählbar. Allerdings muss auch hier zumindest ein Mofamotorblock verbaut sein.
An der Stelle können Töfflimeitli und Töfflibuebe schon mal zufrieden nicken: alles keine grosse Sache. Etwas spezieller wird es beim Rest: Die Ritzel müssen mit einer Abdeckung versehen sein. Ebenso müssen die Enden des Lenkers abgedeckt sein. Hier kannst du beispielsweise einen Griffüberzug verwenden. Auch Kunststoffzapfen und Vibrationsdämpfer sind erlaubt. Hauptsache, die Dinger sind abgedeckt. Der Gasgriff muss so beschaffen sein, dass er automatisch in die Nullstellung geht, sobald du ihn loslässt. Andernfalls könnte es durchaus passieren, dass du nach einem Sturz hinter deinem Crossmofa hergeschleift wirst.
Die legendäre Teffli-Rally
Die Teffli-Rally ist eine Schöpfung der Schluchtä-Gruftis aus Ennetmoos. Bei den Schluchtä-Gruftis handelt es sich nicht um eine Mofagang, sondern um einen Fasnachtsverein, der sich eigentlich der Guggenmusik verschrieben hat. Das ist schon ein deutlicher Hinweis darauf, was es mit der Teffli-Rally auf sich hat. Hier geht es weitaus weniger „offiziell“ zu und der Racing-Sport spielt nicht die Hauptrolle. Stattdessen ist die Veranstaltung ein riesiger Spass für alle Beteiligten. Ins Leben gerufen wurde die Veranstaltung im Jahr 2000. Seitdem hat sich eine gewaltige Fangemeinde gebildet, sodass 2019 fast 30.000 Gäste den 172 Teilnehmern zusahen.
Die Disziplinen lauten hier „Königsklasse des Teffli-Tuning“, „Back to the Roots“ und „Kreativität ohne Grenzen“. In Kategorie 2 und 3 dreht sich alles um Kreativität. Hier sind originelle Verkleidungen und aussergewöhnliche Crossmofas gefragt. Nichtsdestotrotz geht es auch hier durchs Gelände, sodass dein Töffli dafür gerüstet sein sollte. Unterm Strich steht bei der Teffli-Rally der Spass an Skurrilitäten im Vordergrund, während die SAM-Rennserie für waschechten Racing-Sport steht. Beide Veranstaltungen sind reizvoll, locken zahlreiche Fans an und bereiten viel Spass, sowohl als Zuschauer als auch als Teilnehmer.
Ist Mofacross fahren das Richtige für dich?
Wer Lust hat, sich mit dem Töffli dem sportlichen Wettkampf im Motocross zu stellen, der sollte nicht zögern, es einmal selbst auszuprobieren. Allerdings solltest du Spass daran haben, an deinem Töffli zu schrauben, denn um an den Rennen teilnehmen zu dürfen, muss dein Crossmofa nicht nur die offiziellen Anforderungen erfüllen, es muss natürlich auch technischen Ansprüchen gerecht werden – schliesslich geht es hier um echten Racing-Sport. Unabhängig davon macht es Freude, bei den Veranstaltungen zuzuschauen! In allen Fällen wünschen wir dir viel Spass!
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Bildquelle:
Puch X30 Cross von Tobias für https://www.mofainserate.ch/
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